Geflügel
Die Landgans
Bereits im Mittelalter waren die Landgänse, Nachkommen der Graugänse, auf den Bauernhöfen in Mitteleuropa eine beliebte und vielerorts gehaltene Geflügelart. Märchen wie "Hans im Glück" und Festtage wie der "Martinitag" zeigen, dass das Gänsevieh ein fester Bestandteil des damaligen Lebens war. Noch vor ca. 25 Jahren konnte man selbst in Österreich noch auf vielen Bauernhöfen eine Gänsefamilie sehen, welche bei der "Gansllacke" oder am "Anger" ihre Nahrung suchte. Speziell im Burgenland und im nördlichen Weinviertel waren sie in den Farbschlägen weiß und gescheckt, auch manchmal mit Federschöpfchen am Kopf, zu sehen.
Der Bruttrieb und die Führeigenschaften sind stark ausgeprägt und so mancher Ganter verteidigt nicht nur seine Jungtiere, sondern auch Haus und Hof wie ein bissiger Hund gegen Eindringlinge. Das Zuchtziel sind nicht allzu schwere (4-7 kg) Tiere, die leichtfuttrig, vital und ohne große menschliche Fürsorge möglichst 2x im Jahr eine Schar Jungtiere großziehen. Es ist darauf zu achten, dass die Tiere nicht zu fett werden, da sonst die Fruchtbarkeit leidet. Das Brutgeschäft beträgt 28 - 32 Tage und wird von der Gans alleine durchgeführt. Erste Brut zeitig im Frühjahr 10-15 Eier, zweite Brut, wenn überhaupt, nur 5-8 Eier. Der Ganter hält meist in Nestnähe Wache und begrüßt seine Partnerin oft mit lautem Triumphgeschrei. Geführt werden die Gössel dann von beiden Elternteilen. Die Landgans ist keine Rasse im eigentlichen Sinn, eher eine Typzucht, die verschiedene Lokalschläge umfasst. Es besteht das Vorhaben den Typ der Landgans in Österreich zu erhalten.