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Rassen

Rinder

In Österreich war die Rinderzucht und Rinderhaltung stets ein wesentlicher Zweig der Landwirtschaft, weil verschiedene Bodenarten und Klimazonen sowie der hohe Anteil an bewirtschafteten Berggebieten günstige Voraussetzungen liefern.

So konnten um 1880 ca. 16 verschiedene Rinderrassen mit weiteren Schlägen nachgewiesen werden, die teilweise in bestimmten Regionen konzentriert, teilweise auch überregional verstreut gehalten wurden.

In der Zeit von 1880 bis 1950 haben zahlreiche Rassen und Schläge gravierende Änderungen erfahren. Die einsetzende Industrialisierung mit erhöhter Nachfrage nach Nahrungsmitteln in Ballungsgebieten insbesondere von Milch und Fleisch begünstigte den Bedarf an Zweinutzungsrassen wie Fleckvieh und Braunvieh. Die Zugleistung als dritte Nutzungsart wurde durch den technischen Fortschritt in der Landwirtschaft stark zurückgedrängt. Die anderen Rassen haben allmählich auf Grund nicht ausreichender Wirtschaftlichkeit an Bedeutung verloren und sind insbesondere durch die Intensivierung der Fleckviehzucht verdrängt worden.

Einige Rassen sind nicht mehr existent, einige Rassen wurden von wenigen Idealisten in kleinen Populationen erhalten. Der Abbau der Rassenvielfalt und somit der Verlust der genetischen Vielfalt wurde durch moderne Biotechniken wie künstliche Besamung und Embryotransfer noch weiter beschleunigt.

Die Rassen Original Pinzgauer und Tiroler Grauvieh weisen noch einen ausreichenden Populationsumfang auf, um Zuchtarbeit mit Leistungskontrolle betreiben zu können. Sie gelten als gefährdet. Beim Murbodner Rind wurde die Zuchtpopulation wieder zu einer Stärke aufgebaut, die eine erfolreiche Zuchtarbeit mit Leistungskontrolle erlaubt. Durch die nach wie vor sehr schmale genetische Basis der Rasse bleibt die gezielte Paarung Methode der Wahl. Ein entsprechendes Zuchtprogramm mit gewichteter Selektion nach Leistungsmerkmalen und Inzuchtzunahme ist seit 2016 in Kraft. Diese Rasse gilt als gefährdet mit speziellem Generhaltungsprogramm.

Die verbleibenden 6 Rassen - Original Braunvieh, Waldviertler Blondvieh, Kärntner Blondvieh, Tux-Zillertaler Rind, Pustertaler Sprintzen und Ennstaler Bergschecken werden als hochgefährdet eingestuft. In den vergangenen Jahren haben dank der Generhaltungsmaßnahmen bei allen Rassen die Bestandszahlen deutlich zugenommen (Rassenliste).

Seltene, hochgefährdete Rassen werden normalerweise den Fleischrindern zugeordnet, sind aber in dieser Übersicht gesondert ausgewiesen.

1947 - 2009

Entwicklung des Rinderbestandes nach Rassen in %

  1947 1959 1969 1978 1985 1995 2001 2015
Fleckvieh 36,3 45,9 62,9 74,6 78,6 81,3 79,7 70,0
Braunvieh 11,8 14,1 15,6 13,5 11,9 10,0 9,6 11,4
Pinzgauer* 16,7 14,6 10,5 6,0 3,7 2,3 2,3 2,2
Gelbvieh 24,9 20,0 6,9 0,7 0,3 ** ** **
Grauvieh 2,0 1,7 1,2 1,2 0,7 0,7 0,7 1,2
Holstein 0,8 0,7 0,5 1,7 3,3 2,6 4,9 11,0
Fleischrassen ** ** ** ** ** 1,1 2,1 1,9
Sonstige 7,5 3,0 2,4 2,3 1,5 1,9 0,4 0,3
gefährdete Rassen*** x x x x x 0,1 0,3 2,0
* inkl. Kreuzungen mit RH| ** unter Sonstige | °** ohne Pinzgauer und Grauvieh |  x nicht erhoben

ÖNGENE | Austraße 10, 4601 Wels, Austria | Telefon: 07242/47011 | Fax: 07242/4701115 | EMail: info [at] oengene.at | Web: www.oengene.at

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